Francesco Jodice

„Capri. The Diefenbach Chronicles“

„Wir dürfen die Fotografie nicht mehr als ein einfaches Abbild denken. Das Bild selbst ist ein unfertiges Erzeugnis – ein Halbfabrikat. Die Fotografie ist ein Objekt, bestehend aus einem Bild und seinem Träger. Die Kombination von Bild und Träger bringt das Kunstwerk hervor, welches technisch ein Druck sein kann, eine Lightbox, eine Projektion…“

Francesco Zanot

Interview mit Francesco Zanot, Kurator der Ausstellung „Francesco Jodice – Panorama“ / “CAMERA – Centro Italiano per la Fotografia” , Turin/Italien

VTph: Francesco, erzähle mir ein wenig über euren Auswahlprozess – welche Projekte waren für euch wichtig und warum? Außerdem möchte ich wissen, ob du als Kurator eine erste Anfangsidee oder Chronologie hattest – oder war es gleich von Anfang an so, dass ihr diese Projekte, die nun in dieser Ausstellung zu sehen sind, zusammen ausgewählt hattet?

Francesco Zanot: Es war von Anfang an so, dass wir die Arbeit zusammen gemacht haben. Vor allem war es mir wichtig, vorher die Ausstellungsstruktur zu definieren. Ihr Konzept. Ihr Skelett. Die Grundidee, die durch die gesamte Ausstellung führt, war, dass wir sowohl die abgeschlossenen Arbeiten von Francesco Jodice zeigen wollten, als auch das Material, welches dahinter liegt, das Ausgangsmaterial, welches den gesamten Arbeitsprozess von Francesco Jodice bestimmt. Im Wesentlichen kann man sagen, dass die Ausstellung in zwei Hauptteile gegliedert ist. Der Korridor des Hauses “CAMERA”, wird in eine modulare Struktur gegliedert, die mehr als 40 m lang ist und ein Großteil des Ausgangsmaterials zeigt, welches Francesco Jodice im Laufe der letzten Jahre entweder selbst produziert oder genutzt hatte: Fotografien, Landkarten, Diagramme, Filme, Zeitungsauschnitte, Kontaktbögen, Bücher, Backstage… Den Aufbau haben wir daher für 4 unterschiedliche Höhen konzipiert (Sitzbank, Tisch, Vetrine, Tür) und er verlangt vom Publikum eine partizipative Haltung. Die Besucher sollen mit allem, was sie vorfinden, interagieren können. Dies ist der Metabolismus der Ausstellung – eine Art Laboratorium – mit dem wir den großen Vorbereitungsprozess, der einer jeden Arbeit von Jodice vorangeht, hervorheben wollten. Parallel haben wir in den Ausstellungssälen 6 ausgewählte Projekte ausgestellt, die seit 1996 bis jetzt seine gesamte Karriere widerspiegeln. Hier finden wir die Werke. Wir haben diese 6 Projekte auf Grundlage ihrer Repräsentativität ausgewählt. Wir wollten, dass hier der gesamten Art und Weise, die das Œuvre von Francesco Jodice ausmacht – ein ganz und gar eklektischer Künstler – Raum gegeben wird. Wir haben daher seine komplette künstlerische Produktion in 5 Gruppen aufgeteilt und das auf der Grundlage von Schlüsselwörtern wie Storytelling, Networking, Anthropometrie, Recherche, Teilhabe und aus all diesen Gruppen haben wir je zwei Hauptwerke herausgefiltert. Diese ließen sich sehr gut in die Ausstellung integrieren.

VTph: Gab es dabei viele Diskussionen?

Francesco Zanot: Ja, es gab sehr viele Diskussionen. Francesco Jodice ist ein Künstler, der es auch gewohnt ist, innerhalb von interdisziplinären Netzwerken zu arbeiten und oftmals gehen seine eigenen Entscheidungen gerade aus dem Dialog mit anderen Personen und mit anderen Gewerken hervor. Sein Studio funktioniert als eine Art Redaktion, in die ab und zu verschiedene Personen eingeladen werden, um an einem Gedankenaustausch teilzunehmen. All das, was wir in dieser Ausstellung gemacht haben, ist aus dem Dialog miteinander hervorgegangen: von der Konzeptentwicklung bis hin zur Wahl der ausgestellten Arbeiten, von der Definition des Ausstellungslayouts (zusammen mit dem Architekten Roberto Murgia) bis hin zum Kommunikationsmaterial.

VTph: Ganz besonders interessiert mich das Projekt “Capri. The Diefenbach Chronicles”. Ich empfinde diese gesamte Serie als sehr stark mit einer intensiven Wirkung; gleichzeitig konzeptuell wie emotional und sehr tiefgründig; die Fotografien sind sehr sinnlich, oftmals einfach nur wunderschön, aber auch mit starker Melancholie und zuweilen auch ätherisch und kalt… Dann Diefenbach mit seiner deutschen Herkunft! Warum hattet ihr gerade dieses Projekt für die Ausstellung gewählt?

Francesco Zanot:  “Capri” ist eines der Projekte, die auf Tischen gezeigt werden, in jenem Teilbereich, der den Prozessen gewidmet ist. Es ist das letzte Projekt, welches das Publikum zu sehen bekommt, bevor es die Ausstellung verlässt. Uns interessierte dabei, die Ausstellung mit einem Projekt zu beenden, welches Fotografie mit Text vermischt, Sichtbarkeit mit Löschung – da wir zeitgleich in dieser Ausstellung neben dem Werk von Francesco Jodice auch die aktuelle Lage der Fotografie als Medium untersuchen wollten. Eben die Problematik der Fotografie: ihre Integration in andere Medien, ihre Verbannung von der Wand, um sich dann mit neuen Medien und Displays zu verbinden…“Capri” ist ein Projekt mit wirklich wunderschönen Aufnahmen, welche hier das Konzept der Erhabenheit mit hinein bringen, aber gleichzeitig bringt das Projekt auch die Probleme eines bestimmten Moments zum Ausdruck. In diesem Sinne spreche ich von Krise und Scheitern. Beginnt man bei den gemalten Bildern des Neoromantikers Karl Diefenbach, so ist es ein Projekt, das in einer Distanz von einem Jahrhundert die Bedingungen in Europa vergleicht, hier Kunst machen zu können – ausgehend von den Parallelen der Krise Ende des 19. sowie Ende des 20. Jahrhunderts: also der Zusammenbruch der Großmächte einerseits und die post-westeuropäischen Bedingungen andererseits. Die Fotografien dieser Klippen, obwohl sie in Licht gehüllt erscheinen, sind in Wahrheit Nachtaufnahmen. Das Meer verwandelt sich hier in eine feste und undurchdringbare Oberfläche.

VTph: Neben dieser fotografischen Serie gibt es auch das Projekt “The Room”, welches Teil der Ausstellung und gleichermaßen Teil des Projektes “Capri” ist. Ein Raum voller schwarz gefärbter Blätter – Zeitungsausschnitte – mit schwarzer Tinte bemalt. Ein Satz oder ein Textauszug wurde dennoch immer frei gelassen. Manchmal ist die Stelle genau passend, aus purem Zufall oder aufgrund des Konzepts, und es ergibt sich eine große Syntonie: beide Medien verflechten sich miteinander. Texte und Bilder! Wie siehst du das Side-by-Side? Auch im Hinblick auf das gedruckte und übermalte Papier im Gegensatz zur gerahmten Fotografie?

Francesco Zanot: Diese Aktion, die Francesco Jodice hier nutzt, um aus gedrucktem Papier die Worte herauszulösen, ist dem fotografischen Prozess sehr ähnlich. Gewöhnlich denken wir an Fotografie, die vor allem ein Herauslösen eines realen Zeitmoments ist. Die Fotografie ist jedoch vor allem eine Geste der Verdrängung: es gibt viel mehr von dem, was sich außerhalb des Bildausschnittes befindet und dann unsichtbar wird – im Vergleich zu dem, was wir innerhalb eines Bildausschnittes sehen.

„Unter dieser vermeintlich ruhigen Oberfläche einer Landschaft spürt man schon eine Spannung, eine verborgene Energie, die nur darauf wartet hervorzubrechen. Die Textstellen, die kurzen Sätze, die den Prozess der Tilgung überlebt haben – aufgrund der Übermalung mit schwarzer Tinte – sind scheinbar voneinander losgelöst, produzieren dennoch einen Gleichklang und sind Vorzeichen eines uns bevorstehenden apokalyptischen Wandlungsprozesses.“

Francesco Jodice

VTph: Wir sind vor allem auch an Videoscreenigs und Projektionen gewöhnt. Welche Bedeutung gibst du dem finalen Bild im Sinne eines Endprodukts? Würdest du sagen, dass es immer das Bild selbst ist, das am wichtigsten ist – oder bist du eher der Meinung, dass eine starke Fotografie auf einem Material wie ein gutes, haltbares Papier aussagekräftiger ist und weniger ephemer? Oder kommt es immer auf das Projekt an?

Francesco Zanot: Sicherlich kommt es immer auf das jeweilige Projekt an. Wir dürfen die Fotografie nicht mehr als ein einfaches Abbild denken. Das Bild selbst ist ein unfertiges Erzeugnis – ein Halbfabrikat. Die Fotografie ist ein Objekt, bestehend aus einem Bild und seinem Träger. Die Kombination von Bild und Träger bringt das Kunstwerk hervor, welches technisch ein Druck sein kann, eine Lightbox, eine Projektion…

VTph: Du kennst die Arbeiten von Francesco Jodice nun schon seit vielen Jahren, besser als ich oder jemand aus dem Ausland. Welches seiner Projekte ist dein Favorit?

Francesco Zanot: Ich habe da kein Lieblingsprojekt. Ich glaube vielmehr, dass alle Arbeiten von Francesco Jodice eine Bedeutung haben, gerade weil sie sich in einen Produktionsprozess einfügen, der sehr komplex, weit und facettenreich ist. Das Projekt “The Room” zum Beispiel besteht nur aus Worten und Zeitungsausschnitten. Dieses Projekt bekommt eine Wertigkeit, da es in einen Entwicklungsprozess des Videokünstlers und Fotografen eingebettet ist. Ein Künstler, der immer schon über die Macht der Bilder reflektierte – deren Funktion und Nutzen – ausgehend von den Nachrichten bis hin zur Politik.

VTph: Und welches Projekt von Francesco Jodice kristallisierte sich als eines der bedeutendsten Werke heraus, vor allem auch im Hinblick auf die Fotografie- und Kunstszene in Italien?

Francesco Zanot: Es gibt ganz unterschiedliche Projekte, die eine fundamentale Bedeutung in der Fotografie- und Kunstszene in Italien haben. Mit „Cartoline dagli altri spazi“ zum Beispiel, hat Francesco Jodice den Menschen wieder eingeführt – nach Jahren der Vorherrschaft territorialer Landschaftsfotografien sowie urbaner Bilder. „Hikikomori“ ist ein Klassiker der Hybridisierung zwischen der dokumentarischen Bildsprache und der des Videokünstlers. „What We Want“ ist ein Monumentalprojekt, welches nun schon zwanzig Jahre andauert – mit hunderten von Aufnahmen aus mindestens genauso vielen Metropolen auf der ganzen Welt.

 

© all images by Francesco Jodice / Courtesy Podbielski Contemporary, Berlin / Exhibition „Francesco Jodice – PANORAMA“ at Fotomuseum Winterthur, Switzerland in collaboration with  „CAMERA – Centro Italiano per la Fotografia“, Turin, Italy


Non bisogna pensare alla fotografia come a una semplice immagine. L’immagine è un semilavorato. La fotografia è un oggetto, formato da un’immagine e dal suo supporto. La combinazione tra immagine e supporto dà luogo all’opera, che tecnicamente può essere una stampa, un lightbox, una proiezione…“

Francesco Zanot

È qui con noi Francesco Zanot, curatore della mostra “Francesco Jodice – Panorama” / “CAMERA – Centro Italiano per la Fotografia” Torino/Italia

VTph: Francesco, raccontami un po’ delle vostre scelte – quali progetti avete scelto e perché? E vorrei anche sapere se sei stato tu in quanto curatore a dare una prima idea e cronologia, o se i temi da presentare sono stati scelti da voi due insieme.

Francesco Zanot: E‘ stato un lavoro che abbiamo fatto insieme. Innanzitutto per me era fondamentale definire la struttura della mostra. Il suo concept. Il suo scheletro. L’idea fondamentale che regge l’intera esposizione è quella di esporre contemporaneamente sia le opere finite di Francesco Jodice, sia i materiali che ci stanno dietro, i materiali dei processi. La mostra è formata sostanzialmente da due parti. Nel corridoio di CAMERA una struttura modulare di oltre 40 metri raccoglie una grande quantità di materiali preliminari che Francesco Jodice ha prodotto e/o utilizzato nel corso degli anni: fotografie, mappe, diagrammi, film, ritagli di giornale, backstage, provini, libri… Questa struttura è organizzata su 4 altezze (panca, tavolo, bancone, porta) e richiede agli spettatori un atteggiamento partecipativo. Gli spettatori devono interagire con tutto ciò che trovano qui. Questo è il metabolismo della mostra, una sorta di laboratorio, con il quale abbiamo voluto evidenziare il grande lavoro preparatorio che sta alle spalle di ogni singola serie di Jodice. Parallelamente, all’interno delle sale espositive, abbiamo esposto una selezione di 6 progetti che attraversano la sua intera carriera, dal 1996 fino ad oggi. Qui si trovano le opere. Abbiamo selezionato questi 6 progetti sulla base della loro rappresentatività. Volevamo che tutte le modalità di lavoro di Francesco Jodice, che è un artista assolutamente eclettico, trovassero spazio. Così abbiamo suddiviso la sua intera produzione artistica in cinque gruppi sulla base di altrettante parole chiave (storytelling, networking, antropometria, investigazione, partecipazione), e da ogni gruppo abbiamo estratto uno o due campioni che sapessero integrarsi con lo spazio.

VTph: Quindi il vostro progetto è basato sull’interazione?

Francesco Zanot: Sì, ci sono state moltissime discussioni. Francesco Jodice è un artista abituato a lavorare all’interno di network multidisciplinari, dunque spesso le sue stesse decisioni scaturiscono da un dialogo con altri individui e altre professionalità. Il suo studio funziona come una sorta di redazione, cui partecipano di volta in volta le persone invitate a contribuire. Ogni cosa che abbiamo fatto in questa occasione, dunque, è il frutto di un processo dialogico: dallo sviluppo del concept alla scelta delle opere esposte, dalla definizione del layout allestitivo (messo a punto insieme all’architetto Roberto Murgia) ai materiali di comunicazione.

VTph: Trovo particolarmente interessante il progetto “Capri. The Diefenbach Chronicles.” Tutta la serie ha un fortissimo impatto concettuale, ma nel contempo ricco di profondità emotiva. Qui splendide immagini sensuali si sovrappongono a scenari malinconici, così come immagini eteriche contrastano con altre glaciali… Poi Diefenbach con la sua provenienza tedesca! Perché avete scelto di esporre qui proprio questo progetto?

Francesco Zanot: „Capri“ è uno dei progetti esposti sul tavolo della mostra, nella parte dedicata ai processi. E‘ l’ultimo lavoro che gli spettatori osservano prima di concludere la visita della mostra. Ci interessava chiudere con un progetto che mescolasse la fotografa alla parola, la visione alla cancellazione, perché in questa mostra, oltre al lavoro di FJ, proviamo a investigare contemporaneamente lo stato attuale del linguaggio fotografico, le sue difficoltà, la sua integrazione con altre discipline, la sua discesa dalle pareti per integrarsi con altri display espositivi… „Capri“ è un progetto composto da immagini bellissime, che rimettono in circolo lo stesso concetto di sublime, ma allo stesso tempo è l’espressione di un momento di difficoltà. Si parla di crisi e di fallimento. A partire dai quadri realizzati dal pittore neoromantico Karl Diefenbach, è un progetto che compara, a un secolo didistanza, le condizioni del fare arte in Europa, partendo dal principio, che esistano dei parallelismi tra la crisi di fine Ottocento e quella di fine Novecento: allora il crollo dei grandi stati, oggi la condizione post-occidentale. La fotografia dei faraglioni di Francesco Jodice, pur essendo apparentemente inondata di luce, è in realtà un’immagine notturna. Il mare si trasforma così in una lastra solida, un cretto impenetrabile.

VTph: Oltre a questa serie fotografica, troviamo nella vostra mostra il progetto “The Room”, anche questo parte del progetto “Capri. The Diefenbach Chronicles.”. Una stanza piena di fogli, coperti da inchiostro nero su cui rimane leggibile solo una frase o un aforisma che talvolta, per caso o con intenzione è in grande sintonia con il resto. Tutte le forme di comunicazione si intrecciano, testi e immagini! Come vedi tu questa associazione? E come vedi la relazione tra la carta dipinta e l’esposizione fotografica in cornice posizionata accanto?

Francesco Zanot: L’operazione attraverso cui FJ cancella delle parole da un foglio di carta stampata è molto simile al processo fotografico. Solitamente infatti pensiamo alla fotografia semplicemente come al prelievo di una porzione della realtà. La fotografia, invece, è soprattutto un gesto di rimozione: è molto più ciò che resta al di fuori dall’inquadratura, precipitando nell’invisibile, rispetto alla selezione consentita dall’inquadratura.

„Sotto l’apparente quiete di questi paesaggi si percepisce una tensione, una energia latente pronta a deflagrare. I testi, periodi brevi sopravvissute ad una cancellazione della pagina ottenuta mediante la stesura di una china nera, sono apparentemente slegati tra loro ma riproducono nel loro insieme delle assonanze, un preludio ad un cambiamento apocalittico ed imminente.“

Francesco Jodice

VTph: Siamo sempre più abituati ai videoscreenings e alle proiezioni. Quale importanza dai tu all’immagine finale, intesa come prodotto finale? Per te è sempre l’immagine che conta, sia essa stampata o proiettata, o ritieni che una bella stampa fotografica su un materiale come la carta risulti più forte e vera e meno effimera? O dipende sempre dal progetto?

Francesco Zanot: Sicuramente dipende dal progetto. Non bisogna pensare alla fotografia come a una semplice immagine. L’immagine è un semilavorato. La fotografia è un oggetto, formato da un’immagine e dal suo supporto. La combinazione tra immagine e supporto dà luogo all’opera, che tecnicamente può essere una stampa, un lightbox, una proiezione…

VTph: Tu conosci il lavoro di Francesco Jodice da tanti anni e quindi molto meglio di me o di uno spettatore estero. Qual è il suo progetto che preferisci e perché?

Francesco Zanot: Non ho un progetto preferito. Credo che i lavori di FJ acquisiscano peso e significato proprio per il fatto di essere inseriti all’intero di una produzione molto ampia, sfaccettata e complessa. Un progetto come „The Room“, ad esempio, composto esclusivamente da parole e ritagli di giornale, acquisisce un valore fondamentale proprio perché è inserito all’interno del percorso di un fotografo e videoartista che ha sempre riflettuto sul potere delle immagini, sui loro usi e le loro funzioni, dall’informazione alla politica.

VTph: E qual è secondo te il suo progetto che ha lasciato un’impronta più significativa nella scena dell’arte fotografica italiana?

Francesco Zanot: Sono diversi i suoi progetti che hanno un’importanza fondamentale sulla scena della fotografia e dell’arte italiana. Con „Cartoline dagli altri spazi“, per esempio, Jodice ha reintrodotto la figura umana nella ricerca fotografica dopo anni di predominio del territorio e della città. „Hikikomori“ è diventato un classico dell’ibridazione tra la forma del documentario e quella del video d’artista. „What We Want“ è un progetto monumentale, che dura ormai da vent’anni, con centinaia di immagini riprese in altrettante metropoli di tutto il mondo.

 

Interview: Nadine Ethner / 20.06.2016


© all images by Francesco Jodice / Courtesy Podbielski Contemporary, Berlin / Exhibition „Francesco Jodice – PANORAMA“ at Fotomuseum Winterthur, Switzerland in collaboration with  „CAMERA – Centro Italiano per la Fotografia“, Turin, Italy