Birgit Krause

„Planètes“

Zeichen einer Menschheit und Narben auf der Oberfläche begegnen uns hier in der Arbeit „Planètes“  von Birgit Krause. Lichtspiele und Übereinanderlagerungen von Schichten, die aus anderen Sphären zu kommen scheinen.

Zeitdimensionen und Zeitsprünge – aus dem Pleistozän oder doch nur aus den Schichtungen von Oberflächenspiegelungen? Abgehoben – und nicht nur das. Fast erinnert uns ein Monolith an Stanley Kubricks Verfilmung “2001: Odyssee im Weltraum”, dessen Ausgangsmaterial der starker Stoff von Arthur C. Clarke war. Ein schwebender Monolith, eingepackt in eine spacy Plastikoberfläche, kommt von woanders her und fliegt zu uns zurück. Oder von uns weg woanders hin? Wir können es gar nicht genau ausmachen, welche Bewegungsrichtung die Planeten hier einnehmen: zu uns hin, von uns weg, um uns herum – wirbelnd, um 360 ° sich drehend – oder drehen wir uns?

Wo ist oben, wo unten?

„Es ist auch der Reiz der Täuschung, die ihre Fotografien so nachhaltig wirken lassen. Trugbilder von traumhafter Schönheit. Die Fotografin inszeniert nicht, sie vertraut voll und ganz ihrem  ungewöhnlichen Blick und findet damit in der Wirklichkeit ein neues fremdes  Land. „

Ute Mahler

Schwebende Kristalle im Raum – auch diese ihrer eigentlichen Bestimmung enthoben. Raumsonden durchqueren Sphären bei Tag und bei Nacht. Schillerndes Gestein. Reflektionen einer Wahrheit, die nur das Auge noch erkennt, dem Verstande aber schon längst entzogen wurde.

Da scheint auf einmal, dass die Höhle uns Halt gibt, uns einen neuen Raum eröffnet. Oder ein Steinbruch oder eine Kristallmine.

So ist „Planètes“  nicht nur eine Reise, sondern auch ein Ankommen. Ein Ankommen im Jetzt. Knall auf Fall. Es gibt kein Entrinnen. Wir sind nicht schwerelos. Back to the earth.

 

Nadine Ethner / April 2016


© all images by Birgit Krause