Sonya Schönberger

Im Rahmen der Ausstellung Scherben im Berliner Museum der Dinge (2013-2014) traf Sonya Schönberger den „Dingexperten“ Michael Engelke. In der Videoarbeit Michael (2014, 72 Minuten) verortet Engelke ausgewählte Scherben und Objekte und erläutert ihre ursprüngliche Funktion. Mithilfe spezifischer Merkmale stellt er eine Verbindung der einzelnen Objekte zu ihrer Geschichte her und schreibt den Bruchstücken eine mögliche Provenienz zu. Sie werden zu Erinnerungsfragmenten, die den BetrachterInnen einen unmittelbaren Zugang zur jüngeren deutschen Kulturgeschichte ermöglichen. Der zu lesende Text ist das Transkript des Videos.

Die Installation zusammen mit den Fotografien der Baumkronen über den Trümmerbergen Berlins ist Teil der Ausstellung „Den Trümmern zum Trotze“ in der Galerie Katharina Maria Raab, Berlin

 

Michael

Hier haben wir ein wirklich zeittypisches Teil. Und zwar ist das der Filter, bzw. das Oberteil von einem Filter von einer Gasmaske. Genauer gesagt von der Volksgasmaske. Hier muss man sich das als Schraubgewinde vorstellen, die so unter die eigentliche Maske geschraubt worden ist. Von unten war quasi der Lufteinlass mit dem Filtermaterial. Insofern ist es eben ein ganz zeittypisches Stück, weil alle Nationen gingen nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges davon aus, also Erster Weltkrieg wo Giftgas massenhaft und in Anführungsstrichen erfolgreich einsetzt worden ist, gingen alle Nationen davon aus, das der nächste Krieg ein Luftkrieg werden wird und es wird auch ein Gaskrieg werden. Und deswegen haben alle Nationen dafür gesorgt, ihre Bevölkerung mit Gasmasken auszurüsten, zu versorgen. Für die 80 Millionen Deutschen oder Reichsdeutschen, wie es damals hiess, gab es entsprechend viele Gasmasken, die brauchten entsprechend viele Filter, weil die Filter hatten nur eine begrenzte Lagerzeit, wo sie wirklich gut wirksam waren, deshalb mussten die Filter ausgetauscht werden. Das war also für die Bevölkerung die Gasmaske, dann gab es für Babies gab es so Gasbettchen. Und für Tiere, gerade für Pferde gab es auch Pferdegasmasken. Aluminium ist an sich ein relativ instabiler Werkstoff, man sieht es auch an der Verformung, wird in der Regel auch schnell durch Bodensalze angegriffen, das ist bei dem Teil jetzt nicht so sehr der Fall.

Ein ähnliches Teil, was gut den Ausdruck der Zeitumstände dokumentieren kann, ist dieses Messer, dieses abgebrochene Messer. Das ist ein Kantinenmesser. Hier sieht man den Luftwaffenadler. Der ist übrigens ein Entwurf von Herrn Ludwig Gies, ein relativ bekannter Künstler, der an sich auch ein Vertreter der Moderne ist. In den zwanziger, dreißiger Jahren ist er dann auch mit Ausstellungsverbot und Ähnlichem belegt worden. Und hat aber trotzdem zum Beispiel für die Luftwaffe anscheinend den Entwurf für diesen Adler geliefert. Übrigens auch der Bundestagsadler in Bonn, der im Bonner Plenarsaal hängt, ist auch von Herrn Gies. Ja, hier ist einmal der Waffenadler und auf der anderen Seite stehen die Buchstaben FL.u.V.. FL. heißt Flieger, U. Unterkunft, V. steht glaube ich für Verpflegung, deswegen Fliegerunterkunftsverpflegung. Daher auch die eindeutige Zuweisung in eine Wehrmacht, in eine Luftwaffenkantine. Des Weiteren gibt es auch noch einen Herstellerkürzel, LMZ 41. 41 steht für 1941. Alle Produzenten für Wehrmachtsbedarf hatten bestimmte Kürzel. Es gibt im Museum für Verkehr und Technik gibt’s eine Liste oder einen dicken Katalog, da könnte man nachvollziehen über diese Buchstabenkombination, welcher Hersteller das ursprünglich gefertigt hat. Hier sieht man eben auch die Angriffsspuren der Salze aus der Erde. Aluminium ist kein sehr stabiles Metal, es wird durch Salze der Erde auch ziemlich schnell angegriffen.

Ein Stück, was ich besonders beeindruckend finde, auch für gute Illustration für die Zeit, auch für die extremen Zeitumstände ist halt dieses Glasteil. Und zwar ist das das Unterteil von einem Pressglasbecher, der zerbrochen ist, wo nur noch das Unterteil da ist, aber der auch gleichzeitig durch die enorme Hitze aus einem brennenden Wohnhaus verformt worden ist. Normalerweise, wenn man Glas ins Feuer legt, zerspringt es einfach nur, und hier ist es eben richtig verformt worden, sieht man relativ selten, weil gerade in Berlin ist es den Alliierten nicht gelungen, wirklich ganze Straßenzüge, ganze Stadtteile durch eine durchgehende Brandwelle zu vernichten. Es gibt auch so ein klassisches Architekturbuch, „Das Steinerne Berlin“, heisst das glaube ich, um 1900, 1910 erschienen. Jedenfalls in Berlin waren die Bauvorschriften so, dass jedes Mietshaus von der Statik her einzeln für sich stehen bleiben musste. Zum Beispiel in Hamburg ist viel mehr mit Holz gebaut worden, in Hamburg konnte halt dieser Feuersturm ganze Stadtteile erfassen und auch vernichten. Deshalb ist so ein Teil für Berlin relativ selten zu sehen, wo man so deutlich diese Hitzeeinwirkung sehen kann.

Ein ähnliches Stück, was ich auch sehr ausdrucksstark finde, ist dieses Glasteil. Das ist etwas dünnwandiger, aber vermutlich auch ein Flaschenglas, ist ein hellgrünes Glas und hat halt eben auch dieses ausdrucksstarke Irisierende, was man eben auch von römischen Ausgrabungen her kennt. Und je nach dem wie die Umwelteinflüsse sind, wie stark die Erde mit Mineralien oder auch mit Chemikalien, heute würde man sagen, verunreinigt ist, wird das Glas halt durch diese Salze, durch die Mineralien angegriffen, das kann schon relativ schnell geschehen, da reichen schon ein paar Jahre aus, wenn halt die Konzentration von diesen Salzen hoch genug ist, beziehungsweise es ist auch abhängig von der Glasqualität, Gebrauchsglas, was ich hier mal vermute, einfaches Gebrauchsglas, Flaschenglas, ist halt nicht so widerstandsfähig wie Jenaer Glas oder Borosilikatglas.

Hier ist auch noch mal ein Glasteil, was auch etwas angegriffen, angeätzt worden ist. Aber hier noch mal auffällig, die starke Verformung durch die Hitzeeinwirkung von einem Feuer.

Das ist ein sogenannter Milchhüter. Und zwar ist das ein Porzellan, eine Porzellanscheibe. Kann man sich in dieser Größe ungefähr vorstellen, hier steht noch Made in Germany, die hat unten diese Rillen. Und zwar legt man diesen Milchhüter, diese Porzellanscheibe legt man unten, also Milch kocht ja sehr schnell über und um das Überkochen rechtzeitig zu bemerken beziehungsweise auch zu verhindern, das man die Milch rechtzeitig von der Herdstelle nehmen kann, legt man halt in den Topf, in den Milchtopf, diesen Milchhüter, wenn die Milch anfängt zu kochen, fängt dieser Milchhüter an zu klappern und gibt einen rechtzeitigen Hinweis, dass die Milch in Kürze überkochen wird.

Ein ähnliches Teil haben wir hier und zwar ist das eine Glasscherbe vermutlich ein Flaschenglas, eventuell eine Weinflasche. Es ist dunkelgrünes Glas, könnte halt der Übergang sein zwischen dem Flaschenkörper und dem Hals. Und das Interessante hieran finde ich, das es dieses Irisierende, dieses Changierende hat. Und zwar ähnelt es einmal den römischen Ausgrabungen, das Glas, das eben auch diese Farben angenommen hat, und zwar kommt das durch Umwelteinflüsse durch die Salze, durch die Mineralien aus der Erde, die eben das Glas, die Oberfläche angreifen, die Glasoberfläche verätzen oder oxidieren, was eben ganz schöne Effekte gibt. Und was hier quasi die Natur oder die Zeitumstände gemacht haben, hat man im Jugendstil bewusst als künstlerisches Gestaltungselement eingesetzt, dieses Jugendstilglas, zum Beispiel in Tschechin oder so, Loetz Witwe, die waren halt, was so Oberflächenveredelung angeht, waren die seinerzeit weltweit führend. Aber da ist es ja bewusst eingesetzt worden, hier hat es ja die Natur in Anführungsstrichen gemacht.

Hier ist auch noch mal ein ähnliches Glas, also ähnlich dahin gehend für die Umwelteinflüsse. Es ist ein Pressglas, hier sieht man ein Muster, was ursprünglich einen Schliff imitieren sollte, also ein Pressmuster, was eine Schliffimitation darstellt, was halt auch ursprünglich sicherlich ein Klarglas war, und dann durch die Erden und Mineralien mattgeätzt worden ist.

Wie gesagt, ansonsten ist Porzellan ja ein sehr dauerhafter, ein sehr beständiges Material. Hier ist auch ein zeittypisches Teil, ein zeittypisches Ausstattungsdetail, auch ein modernes Teil für die Zeit, also wenn man jetzt Moderne 1930, 1935 rechnet, also Bauhaus, Neue Sachlichkeit, Werkbund, und zwar ist das von einem Essteller mit einer graden Fahne, diesen Rand nennt man Fahne, mit einem Unterglasurstreifen als Dekor. Von der Form her könnte es zu seinerzeit schon beliebte von Arzberg 1382 sein, das heute noch produziert wird. Ich kann jetzt nicht genau sagen, ob es 1382 auch schon als Unterglasur gab. Zu der Zeit vermutlich ja. Typisch ist auch für die Zeit dieser elfenbeinfarbene Ton oder Ecru, also eben nicht das rein weiße Porzellan, sondern dieser spezielle Ton, der noch mal vom Zeitgeschmack her, was dem Zeitgeschmack noch mehr entsprach, der hatte noch mal so was Festliches, so was Besonderes. Hat man ja auch noch mit dem chinesischen Porzellan in Verbindung gebracht. Jedenfalls erfreute sich dieser Porzellanton zu der Zeit noch größerer Beliebtheit.

Zum Thema Glas sehe ich gerade dieses Teil, das ist vermutlich auch ein Lampenglas, ein Milchglas, also ein weisses Glas, was rötlich überfangen ist. Und zwar kann man sich etwas von einer Küchenlampe, sind noch relativ bekannt, sieht man auch noch häufig auf dem Trödelmarkt, diese Zuglampen, die an so einem Zugei hängen, dann gibt’s ein Stoffkabel zum rauf und runterziehen in der Küche, entweder in weiss, oder jetzt eben hier in einer Farbvariante. Das ist ein Milchglasschirm, beziehungsweise die Reste eines Milchglasschirms genauer.

Eindeutig früher ist dieses Teil zuzuordnen, und zwar das ist ein Teil von einer Porzellankopfpuppe, Porzellankopfpuppen bestehen aus Biskuitporzellan. Das ist halt nur einmal gebrannt, deswegen dieser matte, etwas raue Oberfläche, hat also keine schliessende Glasur drüber. Und das Schöne und das Eindeutige ist halt hier, das eine Herstellermarke drauf ist. Den mittleren Buchstaben kann ich nicht so genau entziffern, vermutlich ein thüringischer Hersteller und darunter die Größenangabe, 5 5 – 0, und zwar ist das, die Kopfmarke sitzt quasi am Nacken. Hier endet der Porzellankopf und kann man sich vorstellen, dass es so nach vorne geht. Das Typische für diese Porzellankopfpuppen ist halt eben der rosafarbene Ton, und hier sind zumindestens zwei Scherben aus der gleichen Kategorie. Hier kann man mit einiger Fantasie vielleicht eine Augenbraue herleiten. Von der Form her kann das gut hinhauen. Hier ist dann der Haaransatz und das ist eine Augenbraue.

Hier haben wir ein Unterteil von einem Schalter oder eine Steckdose und zwar eine recht frühe Version, eine recht frühe Ausführung um 1900. Hier habe ich mal einen kompletten Schalter mitgebracht, das kann man sich als Unterteil von diesem sehr massiven Schalter vorstellen, der ist 10 Ampere, 20 Volt, also ist noch ein 110 Volt Netz. Das ist halt eine sehr frühe Ausführung um 1900, oder 1905. Dieses Elektroporzellan, dieses technische Porzellan hat halt eben sehr gut überlebt. Hier haben wir eine Steckdose mit einem Stück Bakelit dran. Bakelit ist ein früher Kunststoff, Bakelit gibt’s schon ab 1840, bzw. ähnliche Stoffe, lässt sich halt gut verarbeiten. Ist ein relativ preiswerter Ausgangsstoff und häufig verwendet worden für diese Isolationszwecke. Hier kann man sich das noch mal ganz gut vorstellen. Hier ist halt die Steckdose mit der Bakelitverkleidung, hier ist halt ein kompletter Porzellanstecker, das gehörte ursprünglich so zusammen. Und hier ist zum Beispiel eben auch ein ähnliches Fundstück, ist auch ein Porzellanstecker. Hier ist allerdings das Messing schon abgebrochen, Messing oxidiert ziemlich schnell und je nach dem wie säurehaltig der Boden ist, wird Messing auch schnell angegriffen. Während hier zum Beispiel, das Messing ist hier vernickelt worden und widersteht deutlich besser den Umwelteinflüssen. Was auch zu dem ganzen technischen Porzellan gehört ist halt dieses Teil, und zwar ist das von einem Porzellanisolator. In den Aussenbezirken von Berlin war die Stromversorgung nicht unterirdisch, die Kabel sind nicht unterirdisch verlegt worden. Am Strassenrand wie die Telegrafenmasten sind halt die Stromkabel an diesen ähnlich Telegrafenmasten verlegt worden. Die sieht man heute auch noch in Dritte-Welt-Ländern. Diese wilde Kabelei in Indien zum Beispiel, so sah es nicht aus, in Deutschland gab es schon eine VDE, Verband Deutscher Elektroingenieure, aber die Kabel wurden oberirdisch verlegt und liefen von diesem Mast zu dem Haus und an dem Haus hing dann so ein Isolator.

Hier sieht man noch, wo das Kabel rumgeführt wurde und ging dann in das Haus rein. Porzellan hat den Vorteil, es ist ein guter Isolator, es ist Witterungsbeständig und relativ preiswert.

Zu dem technischen Porzellan gehört auch dieses Teil, und zwar ist das ein Oberteil von einer Lampe. Hier kann man sich vorstellen, dass hierunter eine Glaskugel oder ein Glaskörper, meistens Milchglas hing, und eindeutig gut nachvollziehbar ist, hier ist halt ein Grobgewinde drin und diese Glaskugeln hatten halt ein relativ grobes Gewinde. Bei einem Feingewinde würde sich das Glas sehr schnell verkanten. Deshalb nimmt man dieses Grobgewinde und deswegen lässt sich das ganz gut identifizieren.

Zu dem Bereich technischen Porzellan gehört auch diese Sicherungskappe. Die meisten werden das noch kennen, diese alten Schraubsicherungen. Das Oberteil war Porzellan und darunter war eine Messinghülse. Hier haben wir eine Schmelzsicherung, und hier konnte man halt sehen, hier wäre normalerweise der Schmelzdraht drin mit einem roten Punkt. Das würde heissen, das sind 17 Ampere-Sicherungen, so kann man sich das vorstellen. Hier ist ein ähnliches Teil, das ist eine Sicherungskappe von einer größeren Sicherung, also größer heisst, dass ist eine 20, 25 Ampere-Sicherung, die hatte einen größeren Durchmesser.

Zum Elektroporzellan gehört auch dieses Teil, und zwar ist das eine Lüsterklemme, bzw. das Oberteil einer Lüsterklemme, hier drunter waren die beiden Messingteile mit den Schräubchen.

Was auch ein typisches Teil für die Ausstattung der Wohnung ist, ist diese Verteilerdose, bzw. es ist der Deckel, der Porzellandeckel einer Verteilerdose. Hier war eine Schraube dran mit einer Überwurfmutter. Also, das war keine Schraube, sondern hier kam die Überwurfmutter drauf. Wenn Sie noch eine Altbauwohnung haben, in manchen hintersten Ecken im Flur findet sich oftmals noch so eine Verteilerdose.

Hier haben wir noch mal ein recht ausdrucksstarkes Teil, finde ich, den Älteren ist es vielleicht noch bekannt, Bunzlauer Keramik hatte einen guten Ruf, und war ein eindeutiger Begriff für Keramik, die aus Bunzlau in Schlesien kam, mit diesem Schwemme-Dekor, Pfauenauge, und erfreute sich großer Beliebtheit und auch großer Verbreitung. Das Teil, wenn man sich das jetzt weiter vorstellt, könnte ein Deckel gewesen sein, also hier das ist kein Abriss, sondern ist eben so gewollt. Das könnte also ein Deckel sein von diesen großen bauchigen Kaffeekannen, diese braunen lehm-glasierten Kannen. Und die gab’s halt auch in verschieden-farbigen Dekor und das könnte halt ein Deckel davon gewesen sein. Ist halt eine bäuerliche Keramik, ist relativ dickwandig ausgeführt. Man hat gar nicht erst versucht, ein Porzellan zu imitieren, sondern es war klar, das ist halt eine Keramik, eine bäuerliche Keramik. Zeitlich gab es sie zwar noch in den dreißiger Jahren, aber das Teil scheint mir doch eher aus den zehner oder zwanziger Jahren zu sein, oder auch noch früher. Bunzlauer Keramik wird ja heute noch in Polen hergestellt, allerdings dann halt in der Regel gegossene Keramik, und hier sieht man, ja, sehen kann man es nicht, man kann es halt eher fühlen, die Drehrinne (?), es ist halt auf einer Töpferscheibe gedreht oder genauer gesagt in eine Form gedreht.

Zum Thema Bunzlau oder Bunzlauer Bauernzeug – Bunzlauer Bauernzeug war noch mal eine andere Kategorie -, aber Richtung Bunzlau gehend eben auch dieses Braune, diese braune Keramik, das war in den dreißiger Jahren sehr beliebt, das gibt es von verschiedensten Herstellern, eben auch aus Schlesien, aus Bunzlau, diese braunen Kaffeekannen, oder auch ganze Geschirre. Von der Wandstärke her, für eine Kaffeekanne ist es zu dünn, das sieht mir auch eher wie ein Tassenrand aus. In den dreißiger Jahren war halt dieses braune Dekor sehr beliebt. Gut, braun bringt man mit der Nazi-Zeit in Verbindung, das hat aber nicht direkt damit was zu tun. Gab’s auch noch mal in den fünfziger Jahren, gab es generell noch im Westen und auch Osten immer noch diese Kaffeekannen in diesem braunen Schablonendekor. Das ist eben kein gemaltes Dekor, sondern das wird über Schablone mit einer Sprühpistole wird dieses Dekor aufgebracht. Vermutlich hier eine stilisierte Blume. Und diese Art Spritzdekor gibt’s eben auch in farbig, aber in braun war es eben seiner Zeit sehr beliebt, und diese Art Spritzdekor gibt es auch im Malerhandwerk, manchmal sieht man noch in alten Treppenhäusern diese angedeuteten oder diese Friese an den Treppenläufen oder den Treppenhäusern. Gerade in Berlin in den Altbauten sieht man manchmal noch Reste davon. Hier ist auch noch eine ähnliche Scherbe, aber mit einem Aufglasurdekor, auch einer sehr viel breiteren Fahne. Auch Porzellan, also Porzellan ist halt höher gebrannt, fester gebrannt, widerstandsfähiger. Von der Form her ist es halt eher ein Suppenteller oder vielleicht auch eine Vorlegeplatte, von der Breite der Fahne her würde ich es vielleicht etwas früher datieren, also 1910, 1920.

Zu der Abteilung Glas, hier noch mal eine frühe Einwegverpackung sozusagen, vermutlich aus der Drogerie oder der Apotheke, für ein Medikament oder eine Flüssigkeit. Das kann man sich als Röhrchen vorstellen. Oben kam halt so ein Verschluss, eventuell mit einem Korken, der dann versiegelt wurde. Zum Teil haben ja die Apotheker oder die kleinen Drogisten ihre eigenen Hausmischungen verkauft in solchen frühen Einwegverpackungen. Die Art des Glases ist relativ schlechte Qualität, was halt sehr schnell durch Umwelteinflüsse angegriffen wird.

Zu dem Thema Glas hier auch eine andere Glasscherbe, die überhaupt nicht angegriffen wurde, und zwar ein Überfangglas, ein ursprüngliches Klarglas, was Innen weiss überfangen ist und diese Marmorierung hat. Kennen vielleicht noch viele aus der Familie, bei den Eltern oder Großeltern, bei der Oma, hingen an der Decke diese drei- oder fünfarmigen Leuchter, die hatten diese gelben Glasschalen, die eine Glühbirne abgedeckt haben. Und zwar waren das dann eher so schalenförmigen Gläser, das kommt sicherlich aus so einem Lampenglas. Ist wie gesagt überhaupt nicht oxidiert worden.

Also ein weiteres Verpackungsglas oder ein Fragment davon, ist halt dieser Boden, Boden einer rechteckigen Glasflasche. Vermutlich steht hier Blendax drauf, könnte also sein, dass es ein Mundwasser ist, ein Mundwasserkonzentrat. Hier sieht man schon die Wölbung, die Flasche mit Hals könnte so groß gewesen sein. Hier steht eventuell noch eine Größenangabe, aber es ist nicht in Millilitern angegeben. Hier sieht man diese leicht irisierenden Teile, aber insgesamt ist es nicht so stark angegriffen, wie die ersten Stücke.

Zum Thema Mundhygiene sehe ich gerade dieses Teil. Ich vermute mal, dass es das Oberteil von einer Odol-Flasche ist. Die ersten Odol-Flaschen war aus einem weissen Milchglas. Die Odol-Flaschen hatten schon ziemlich früh einen Schraubverschluss, aber Idol ist auch schon seinerzeit schnell kopiert worden, nachdem es sehr erfolgreich war. Zum Beispiel kleine Apotheker, die hatten dann ihr eigenes Mundwasser produziert und möglicherweise ähnliche Flaschen verwand. Jedenfalls ist das weisses Milchglas.

Hier ist auch noch mal eine andere Glasscherbe, ist halt auch eher so ein einfaches Glas, ist auch nicht gut gereinigt. Dieser leichte Blaustich kommt jetzt nicht durch Verwitterung, sondern ist halt vermutlich eher ein Einwegglas, oder jedenfalls ein Billigglas. Hier haben wir auch schon dieses Irisierende durch Umwelteinflüsse.

Wo wir grade in Schöneberg sind, ich weiss nicht, ob das jetzt lesbar ist, hier steht Schlossbrauerei Schöneberg. Also, Berlin-Schöneberg ist damit sicherlich gemeint. Um 1900 oder auch noch lange danach hatten die einzelnen Stadtteile, also Schöneberg hatte damals ja auch schon 100.000 oder 200.000 Einwohner, in der Größenordnung, hatten eigene Brauereien, die natürlich auch eigene Verschlüsse verwand haben. Das ist halt eben der Verschluss von einer Bierflasche, jedenfalls ganz eindeutig nachweisbar durch diese Aufschrift. Auf der Unterseite ist auch noch mal einen Inschrift, Aktiengesellschaft Dresden. Der Porzellanverschluss wurde anscheinend in Dresden hergestellt. Und hier gehörte ursprünglich noch eine Gummidichtung dazu, die aber auch nicht mehr vorhanden ist. Und hier sieht man auch, wie dieser Bügelverschluss, also dieses Eisen war ja ursprünglich vernickelt oder verchromt, ja, eher vernickelt, aber eben nur eine dünne Nickelschicht, wie schnell das oxidiert worden ist.

Ja, bei Keramik oder auch jetzt zeitgenössische, also für die damalige Zeit zeitgenössische Keramik, ist diese Scherbe vielleicht noch mal ganz interessant. Und zwar ist das eine Keramik, eine dünnwandige Keramik, das könnte eine kleine Schale oder auch eine Tasse sein. Auffällig ist hier eben das sehr moderne Dekor, hier sind eben Quadrate zu erkennen. Also, es dürfte dann eher um 1920 sein, 1925, 1930. Die eher abstrakten geometrischen Dekore, die sich dann einer großen Verbreitung erfreut haben, weil diese geometrischen Dekore werden ja erst mal mit Wiener Jugendstil und Hoffmann, Quadrate-Hoffmann in Verbindung gebracht und das fand dann auch beim breiteren Publikum fand es auch nach dem Ersten Weltkrieg große Verbreitung.

Ein großer Hersteller oder ein bekannter und auch erfolgreicher Hersteller für zeitgenössische Keramik war zum Beispiel auch die Steingutfabrik Velten-Vordamm nördlich von Berlin. Die ab 1900 glaube ich bis zur Wirtschaftskrise oder im Zuge der Wirtschaftskrise halt schliessen mussten. Vermutlich ist das ein Bodenstempel. Also, kann gut sein, gerade hier im Berliner Raum, wenn es hier auftaucht, Velten war sehr verbreitet, haben sehr viel verkauft, natürlich auch hier im Umfeld. Die haben eben auch zeitgenössische Keramik produziert, auch mit bekannten Künstlern der Zeit zusammengearbeitet, also mit Werkbund-Bauhaus-Leuten. Hier stehen also diese Formnummern, Modellnummern, Gesetzlich Geschützt Germany. Das war halt Pflicht für Exportware, die haben viel nach USA exportiert, und auch von der Typografie her, hat es einen recht modernen Ausdruck. Kann man sich vorstellen, von einer Schüssel, muss also ein größeres Teil gewesen sein, weil für eine Tasse ist der Stempel zu groß, das wird also eine Vorlegeplatte oder eine Schüssel gewesen sein. Das kann man daraus schliessen. Aber andererseits sieht man, dass es Keramik ist, oder weil es eben Keramik ist, sieht man dieses Vergraute. Das liegt eben daran, das Keramik, also der Scherben nicht so dicht ist, das hier schon Umwelteinflüsse, Bodensalze die Glasur durchdrungen haben und diese Verfärbung mit sich gebracht haben. Sehr verbreitet war halt dieses blau-weisse Dekor in verschiedensten Formen. Das Zwiebelmuster ist ja noch den meisten geläufig, bzw. heute immer noch beliebt. Blau-Weiss, deswegen, weil der Farben, die man zuerst in großen Mengen, auch manufakturmässig, industriell gut produzieren konnte. Also andere Farben, zum Beispiel Rot oder so, liessen sich zunächst bei der Porzellanherstellung nicht so gut brennen. Das ist hier das bekannte Zwiebelmuster, ist auch ein vermutlich eher handgemaltes Dekor. Diese Dekore waren halt sehr beliebt, sind entsprechend häufig schon auch zu der Zeit kopiert oder auch variiert worden, sowohl Porzellan als auch auf Keramik. Das ist zum Beispiel auch ein blaues Dekor. Vom Scherben her ist es eher eine Keramik, also weniger hoch gebrannt und auch nicht so dauerhaft wie Porzellan. Sieht man auch schon an der Scherbe, dass die hier schon an der Innenseite beschädigt worden ist. Ist auch nicht so exakt ausgeführt wie bei der Scherbe eben.

Auch hier ein ähnliches, also mit ähnlich meine ich das Blau-Weiss Dekor auf Keramik. Auch hier schon die Scherbe auf der Rückseite angegriffen. Aber Blau-Weiss ist das Dekor, was am Häufigsten verwand worden ist, sehr beliebt war, und das bis heute.

Zu Blau-Weiss, auch diese beiden Scherben, das ist auch Keramik, man sieht, es ist sehr dickes Material, aber auch schon schnell angegriffen, auch von der Innenseite her. Das Dekor ist ein recht modernes Dekor, könnte man den Dreißiger Jahren zuordnen, wobei jetzt grad hier, als Berliner komme ich eigentlich eher auf die Idee, das könnte auch eine frühe DDR-Produktion sein. Auch das man später noch mal den Schutt noch nachträglich den Hausmüll zum Teil auf die Trümmerberge verfüllt hat. Trümmerberge gab es ja an verschiedensten Orten. Jeder Stadtteil, also ich kann nicht sagen, jeder Stadtteil hatte seinen eigenen Trümmerberg, aber jedenfalls im Großraum Berlin gibt’s also etliche Trümmerberge. Also kann es gut sein, dass in der Nachkriegszeit Hausmüll dort entsorgt worden ist.

Ich komme grade noch mal darauf zurück hier, was sich eben auch zeitlich sehr gut einordnen lässt, also was einen guten Hinweis zur zeitlichen Datierung geben kann, bei Porzellan, bei Keramik, bei Scherben ist halt das Germany. Also eben wenn Germany steht, dann bedeutet das in der Regel vor 1945. Als Nachkriegsproduktion wäre dann eben Western Germany oder Made in GDR, also Made in German Democratic Republic, das gibt’s halt auch. Aber das Germany in der Form ist halt Vorkriegsware, also das heisst vor dem Zweiten Weltkrieg. Und das Germany war halt eben ursprünglich vorgeschrieben für den Export, das Waren aus Deutschland mit Made in Germany bezeichnet werden mussten, als Abgrenzung zu den damals führenden Waren aus Großbritannien. Großbritannien als führende Industrienation beherrschte quasi fast den Weltmarkt und Deutschland war halt ein Emporkömmling wie seinerzeit Japan oder China. War ursprünglich eigentlich ein Zeichen und sollte eigentlich dazu dienen, die besseren Waren aus Großbritannien gegenüber der billigen Konkurrenz aus Deutschland abzugrenzen. Wobei das im Laufe der Zeit dann geändert hat, das Made in Germany wurde nicht mehr als negative Abgrenzung gesehen und bewertet, sondern war dann eher ein Qualitätsmerkmal, so wie das uns heute geläufig ist. Ursprünglich war es genau das Gegenteil, ein Hinweis auf mindere Qualität. Genauso wie eine zeitlang Made in China nicht den allerbesten Ruf hatte oder auch hat. Das noch mal zu dem Germany, zu der Geschichte.

Hier ist auch noch mal ein Teil zum technischen Porzellan, ist glaube ich recht gut zu erkennen, der ursprüngliche Zusammenhang, und zwar ist das das Gewinde einer normalen Glühbirne, E27, diese Form gibt es heute noch. Der ursprüngliche Verwendungszweck ist klar. Seinerzeit war halt hier noch ein Messing, ein dünnes Messingblech über dem Gewinde, was einen Kontakt zu der Fassung herstellen sollte, und dieses Messing ist hier eben schon durch die Säuren oder Laugen der Erde weggeätzt worden, dass nur noch der Grünspan, also wenn Kupfer oxidiert, entsteht Kupferoxyd, das grüne Kupferoxyd, das sind also nur noch Restformen von dieser Metallfassung vorhanden, als Spuren von Kupferoxyd.

Hier ist sogar ein recht gut erhaltenes Teil, hier fehlt eigentlich nur noch der Kragen, also eine Art Glasampulle, weitestgehend intakt, auch nicht angegriffen durch Salze, durch Umwelteinflüsse, sondern da ist nur der obere Rand halt abgesprengt. In der Regel war da ein Kragen oder ein Ölpapierverschluss oder ein Stopfen, also Korken, dann versiegelt und mit einem Band zugebunden. Eine frühe Einwegverpackung.

Zum Thema Glas oder auch Einwegverpackung hier noch mal ein Stück einer Glasflasche mit dem Verschluss, ist halt ein Bakelitverschluss. Ist auch ein dünnwandiges Glas, ein Einwegglas, könnte eher was apotheken- oder drogeriemässiges gewesen sein.

Ach, ich sehe gerade, hier haben wir ja sogar eine Milchglasampulle, wobei ich bin mir gar nicht sicher, hier fehlt jetzt der Boden oder hier ist kein Boden vorhanden. Da bin ich jetzt nicht ganz sicher, wie sich das eindeutig zuordnen lässt, es erinnerte mich auch gerade an einen Zug, an einen Griff. Das kann es aber eigentlich nicht sein, dazu ist das Glas zu dünnwandig.

Aber hier ist ein eindeutiges Teil zum Zug und zwar ist das dieser, früher nannte man das Posamentenzubehör. Und zwar wird das hier ein Teil oder ein Griffstück sein für Vorhänge am Fenster, die man über Seilzüge betätigt hat, nicht über eine Gardinenstange und die durch diesen und am Ende dieser Züge hing halt ein kleiner Griff, in der Größe einer Eiche oder Kastanie, in diesem Falle also aus Porzellan. Hier kann man sich vorstellen endete der Seilzug von so einer Posamentengarnitur.

Ein weiteres Porzellanteil was sich gut zuordnen lässt ist diese Scherbe, und zwar vermute ich stark, dass ist der Fuss eines Eierbechers. Ist relativ dünnwandig, bei einem kleinen Porzellanteil macht das auch Sinn. Eierbecher müssen ja nicht so furchtbar stabil sein.

Beim Porzellan, hier noch mal ein eindeutig oder gut zuordenbares Teil. Es ist Porzellan, dicht gebrannter Scherben, innen halt glatt, nicht beschädigt, relativ dickwandig, das heisst, es muss also ein größeres Objekt gewesen sein. Hier ist es original-abgerundet, hier ist es halt abgebrochen. Es ist zu vermuten, das es entweder eine große Kaffeekanne, das ist vielleicht ein Griff der dran war, oder ich würde eher vermuten, das es der Griffansatz einer Suppenterrine gewesen ist. Ist halt ein Aufglasurdekor. Das sieht man an Stellen, wo das Gold hier berieben worden ist. Das kann man auch noch weiter eingrenzen. Dieses auffällige Golddekor deutet eher darauf hin, dass es jetzt nicht eine Produktion aus den dreißiger Jahren ist, sondern eher um 1900 oder 1910, wo man eine gewisse oder eine andere Form von Repräsentation geschätzt hat. Es ist denke ich mal einen Suppenterrine um 1910, kann man denke ich ganz gut zuweisen. Hier auf dem weissen Teil des Porzellanes sieht man noch so eine etwas changierende andere Dekor, was mich zu dieser Scherbe führt, hier ist es vielleicht noch mehr erkennbar, die Gleichartigkeit des Dekors. Das hier ist eben auch eine Porzellanscherbe, ist eine dünnwandige Scherbe. Von der Form her vermute ich mal, dass es zu einer Untertasse gehört. Vom Radius her könnte es auch eine Mokkatasse sein. Die Art des Dekors, dieses Irisierende, ist auch eine Art und Weise, die man eher so um 1910 geschätzt hat, eventuell auch noch Anfang der zwanziger Jahre, aber um 1930 wäre so ein Dekor nicht mehr verkäuflich gewesen, weil es einfach zu der Zeit unmodern schon war.

Ein weiteres Porzellanteil haben wir hier, was sich auf Grund des Dekors schon mal zeitlich einordnen lässt, es ist dünnwandiges Porzellan. Man könnte daraus schliessen, dass es eine Art von Tasse ist, sieht hier so nach Henkelansatz aus. Das kann man nicht genau sagen, hier ist halt ein Ausbruch, ob der Henkel noch mal ganz rund an den Gefässkörper ranging. Es kann also gut sein, dass es halt eine Kaffeetasse oder auch eine Suppentasse mit einem ausladenden Rand ist. Das kann man halt vermuten oder das es eine kleine Terrine sein. Vom Radius her ist es eher eine Tasse, eine Suppentasse vermutlich. Ich wollte eigentlich zum Dekor noch mal kommen. Vielleicht sieht das aus wie so eine Art Koffer, kann ich aber auch nicht sagen. Jedenfalls die Art des Dekors deutet eigentlich eindeutig das es halt ein modernes Dekor ist. Das heisst, es dürfte von 1930, 1935, frühestens 1925 stammen. Das ist so ganz schön, auch diese Farben, schwarz-rot. Auch diese Art des Rot ist auch eine beliebte Farbe aus den dreißiger Jahren.

Ich weiss nicht, wie gut das zu erkennen ist, hier ist so eine Art aufgelegtes Blattdekor, das soll ein Blatt darstellen. Ist auch eine recht dickwandige Porzellanscherbe und da liegt die Vermutung nah, es könnte auch von einer Suppenterrine sein. Suppenterrinen waren eigentlich in jedem Haushalt vorhanden. Da kann man sich vorstellen, dass sich hier so ein Griffansatz ergibt. Heute gibt es heute noch diese Löwenkopfterrinen, bzw. werden wieder aufgelegt von Bauscher Weiden. Findet man auch in der Gastronomie wieder recht häufig. Auf Grund dieser Form und dieser Wandstärke ist zu vermuten, dass es auch ein größeres Gefäss gewesen sein muss. Und von der Zeit her, diese Art von aufgelegten Dekoren, das ist eher der Zeit um 1900 zuzuordnen, vielleicht 1910 noch, jedenfalls in den zwanziger oder dreißiger Jahren hat man doch eher was Geometrisches verwand oder es wurde dann eher schwülstiger. Aber das ist eher ein Dekor, was um 1900 dem Geschmack eher entsprach.

Das finde ich auch mal ein interessantes Teil zum Thema Moderne, und zwar Moderne um 1910, und zwar ist das halt Keramik, ist eben auch ganz geradlinig und ich vermute mal, dass es ein Teil einer Waschgarnitur ist. Um 1910, war es, also 1910, 1920, war es keineswegs selbstverständlich, dass alle Wohnungen fliessendes Wasser hatten, sondern es gab halt oft eine Waschgarnitur, dazu gehörte ein Krug mit ungefähr 5, 8 oder 10 Liter Wasser, eine Waschschüssel in der Größe und eine Seifenschale, die etwas Eckiges haben konnte. Und ich vermute mal, das ist ein Teil von einer Waschgarnitur und zwar von einer Seifenschale, die ungefähr diese Form hatte, deswegen das Gerade. Und dieses geometrische Dekor, so auf Grund des Dekors gibt es halt einen guten Hinweis auf diese Zeit 1910, 1920. Und auch diese Wandstärke zeigt halt, dass es kein Tischgeschirr ist, weil das Tischgeschirr ist in der Regel nicht so dickwandig ausgeführt.

Hier ist noch mal ein eindeutiges Porzellanteil und zwar ein Porzellanteil mit dem Weinlaubdekor. Das Weinlaubdekor haben alle großen Hersteller benutzt, also Meissen, KPM und so weiter. Das ist jetzt hier ein Siebdruckdekor, also ein Aufglasurdekor. Aufglasur heisst eben, es ist nicht eingebrannt und entsprechend auch empfindlich gegen Zerkratzen. Das sieht man hier auch, das zum Teil diese Kratzspuren das Dekor beschädigt haben. Von der Form her, also hier oben der Rand ist glatt, das könnte halt eine große Tasse gewesen sein, große Suppentasse oder auch eine kleinere Schüssel. Wie gesagt, dieses Weinlaubdekor traf den Publikumsgeschmack und gibt es sogar heute noch. Und ist halt eben auch vielfach kopiert, bzw. leicht abgewandelt haben das alle großen Firmen gemacht. Von Hutschenreuther gibt es das irgendwie heute noch, KPM oder Meissen gibt es noch zu kaufen. Aber wie gesagt, das hier ist so eine billigere Ausführung in Aufglasur.

Dann komme ich noch mal zu diesem Teil hier, das ist halt in sofern interessant, weil es im Gegensatz zu den anderen ein relativ frühes Teil ist, verhältnismäßig, Also früh heisst in diesem Falle Historismus, also 1870, 1880, 1890. Zu dieser Zeit war halt dieses Durchbruchsporzellan ganz beliebt, in Form von Obstschalen, Obstgarnituren oder auch Tafelaufsätzen. Dieses etwas gedrehte hat so ein bisschen ein Flechtimitat. Diese Struktur, diese Art von Form, erfreute sich großer Beliebtheit, hat auch was von geflochtener Weidenkorb. Diese Naturimitation oder diese Art von Naturimitation war halt ganz beliebt. Und hier ist ein Teil, kann man sich halt vorstellen, von einem Standring, von einer Standfläche, von einem Obstkorb, von einer Schale, von einem Tafelaufsatz, so was in der Richtung muss es gewesen sein. Es ist auch recht massiv ausgeführt, es wird also ein größeres Teil gewesen sein. Es ist eindeutig vor 1900 und damit auch eins der eindeutig ältesten Stücke aus diesem Bestand.

Hier ist auch noch mal ein Porzellanteil, was ich auch Anhand des Dekors zeitlich einordnen kann, und zwar diese eher dezenten, also weniger auffälligen, weniger bombastischen, weniger pompösen Dekoren kamen halt für den breiten Markt eher in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg auf. Das ist ein Aufglasurdekor, hier sieht man auch diese Kratzspuren, das heisst, es ist also nicht eingebrannt. Diese eingebrannten Dekore sind wesentlich aufwändiger herzustellen, das ist ein Aufglasurdekor und auch dieser gewellte Rand deutet darauf hin, dass es eher Anfang der Zwanziger Jahre ist, wo man noch nicht ganz den Historismus überwunden hat. Das man eben eine alte Porzellanform weiter verwand hat, eine Herstellungsform, die Giessform weiter verwand hat mit diesem gewellten Rand und dann ein modernes Dekor aufgemacht hat. Es ist auch nicht sonderlich sorgfältig ausgeführt, die Linien sind unterschiedlich dick, der untere Abstand ist auch nicht so ganz gleichmäßig. Könnte sein, dass es von Hand aufgemalt worden ist. Ist jedenfalls eher ein Billigporzellan.

Hier ist noch ein weiteres Porzellanteil, ein dünnwandigeres Porzellanteil, das ist allerdings Unterglasur, der grau-schwarz Ton deutet eher darauf hin, auch diese Form, diese strukturierte Form, dieses Billige, auch die Rückseite ist billig, da kann man draus schliessen, das könnte ein Zierporzellan gewesen sein. Eine Porzellanfigur, beliebt waren Hunde oder Katzen. Für eine Katzenfigur würde dieser Farbton sprechen, aber das kann auch so ein Andenkenporzellan gewesen sein.

Eine weitere Scherbe haben wir hier, das ist aber auch wieder eine Keramik, also ein dickwandiger Scherben. Das ist schon alles die Bruchspur, und Außen ist ein zweifarbiges Dekor, das ist ein recht dicker Scherben. Das kann man sich eventuell als Blattdekor vorstellen. Beliebt waren diese Farbe und dieses Blattdekor, diese Cache-Pots, diese Blumenübertöpfe, die waren sehr beliebt, die wurden auch gern in Keramik ausgeführt in der Regel. Sie waren gerade in so großbürgerlichen Wohnung sieht man sie ganz häufig, quasi auf jedem alten Wohnungsfoto, was um 1900 entstanden ist, sieht man diese Übertöpfe. Und diese Farbkombination ist auch sehr beliebt um 1900, 1910.

Ja, ich hab jetzt grade mal diese zwei ähnlichen Scherben, vermutlich gehören die sogar zusammen, sollte auch gut erkennbar sein, hat so einen leicht rosafarbenen Ton, ist halt Keramik, also nicht so hoch gebrannt wie Porzellan. Porzellansammler oder Liebhaber, die erinnert das so ein bisschen an das Wedgewood-Porzellan. Das ist halt eine international bekannte Porzellanmanufaktur aus England, die hochwertiges Porzellan hergestellt hat oder auch immer noch tut. Hier hat offenbar der Hersteller versucht, diesen rosafarbenen Ton des Wedgewood-Porzellan zu imitieren und dann so ein blaues Siebdruck-Dekor aufgelegt. Von der Wandstärke her lässt sich auch vermuten, dass es eine größere Schale gewesen sein muss, eventuell auch zu einer Waschgarnitur oder zumindest eine größere Vorlegeplatte gewesen sein muss, jedenfalls kein Essteller oder so. Das Ganze kann man auch draus schliessen, es sollte halt mehr darstellen, als es in Wirklichkeit war. Das Original ist halt eben Porzellan, bei Wedgewood mit aufgelegten Applikationen und hier ist halt einfach so ein blaues Siebdruckdekor draufgelegt. Könnte man heute sagen, ist so für Neureiche oder Möchtegern-Neureiche, die mehr darstellen wollen als sie es letztendlich sind.

Ja, zu Thüringen, Thüringen-Porzellan sehe ich auch gerade diese Scherbe hier. Also Thüringen war halt im Zentrum der Porzellanindustrie, und die haben auch viel Andenkenporzellan hergestellt. Vielleicht nicht qualitativ immer das hochwertigste. Zum Teil auch eben das Andenkenporzellan, hier steht halt „Die Liebe…“ und irgendwas mit „…Jägers…“. Kann gut sein, dass es eine Andenkentasse ist, bzw. ich sehe gerade von der Form her, also für eine Tasse müsste es eigentlich ein anderer Radius sein, es ist gut möglich, dass das ein Pfeifenkopf gewesen ist. Es gibt ja so Andenkenpfeifen oder auch Reservistenpfeifen, das scheint mir sinnvoll zu sein. Von der Öffnung und vom Radius her, muss das halt eine Pfeife gewesen sein. Auch das hier der Rand nicht glasiert worden ist, sondern bei den Pfeifen war hier der Deckel mit dem Metallring, bzw. ein Metallring mit einem Deckel drauf. Deswegen das Unglasierte. Es wird also sicherlich ein Pfeifenkopf gewesen sein.

Was ich hier gerade auch sehe ist eins der schönsten Teile hier. Ich weiss nicht, ob das jetzt so gut erkennbar ist. Das ist ein geschmolzenes Glasteil. Und zwar vermute ich sogar, dass es eher so ein künstlerisches Glas ist mit verschiedenen Glasschichten. Inzwischen sieht es aus wie ein U. Ich vermute mal, dass der Glaskörper durch die Hitze sich so umgelegt hat und hier ist ein Fragment daraus. Das ist ein sehr schönes Glas. Das könnte, wenn man es jetzt weiter bearbeitet, schleift, könnte man dann so einen Schmuckstein draus machen. Dieser Glasschmuck war halt eben weit verbreitet als Modeschmuck oder auch als Tauschmittel oder die Glasperlen waren ja früh auch schon zum Teil berüchtigt, wo man halt Ureinwohner in Afrika oder in Nordamerika, Indianern, ihr Land gegen solchen Glasschmuck abgetauscht, abgekauft hat. Dieses Glas hat schon was Faszinierendes, finde ich.

Nach Kriegsende stelle sich das Problem, also grade in den Innenstädten, die wie Berlin ja großflächig zerstört waren mit den Massen an Trümmerschutt. Die intakten Ziegelsteine konnte man ja ganz gut verwerten und das war dann halt die Aufgabe der später sogenannten Trümmerfrauen, die dann den Putz, den Mörtel, von den Ziegelsteinen abgeklopft haben und aber ansonsten, der restliche Schutt musste möglichst effektiv entsorgt werden. Auf Grund der Mengen, auf Grund der Dringlichkeit hat man zum Beispiel in Berlin nicht mehr erwünschte oder nicht mehr benötigte Bauten damit zugeschüttet, zum Beispiel Bunker oder auch im Grunewald ist halt eine Mehrwissenschaftliche Fakultät im Bau gewesen, die in den dreißiger Jahren dann nicht mehr benötigt wurde, die man nicht mehr haben wollte, die hat man zugeschüttet mit Trümmerschutt. Und anschliessend halt bepflanzt. Diese Trümmerberge gab es letztendlich in jeder großen Stadt, nicht nur einen, sondern auch mehrere, in Berlin gibt es den Insulaner und in Friedrichshain gibt’s auch einen großen Trümmerberg. Und die sind halt anschliessend bepflanzt worden, wobei durch Witterungseinflüsse und Schnee, Regen, ist halt immer wieder von dem ursprünglichen Material was freigelegt worden, raus geschwemmt worden, und zwar im wesentlichen Material, was einigermaßen beständig ist, was nicht so schnell verrottet, also Holz, Papier, Leder, Textilien, verrotten halt ziemlich schnell, je nach dem welche Erde oder welche Umweltbedingungen da sind. Und was halt eben jetzt freigelegt worden ist, ist dann halt hauptsächlich Keramik, Porzellan, Glas, Metall. Was einigermassen beständig gegen weitere Verrottung ist. Das vielleicht zu der Ausgangssituation.

Auf Grund dieser Mengen hat man sich der Bergbautechnik bedient, wo es ja auch um ähnliche Aufgabenstellungen geht, wo es ja auch darum geht, große Mengen von Stein, Geröll und Schutt wegzuschaffen, und dazu gab es diese Schmalspurbahnen mit diesen Loren drauf. Beziehungsweise und dann so kleine Lokomotiven, wahrscheinlich auch Pferde oder auch von Menschen wurden diese kleinen Loren gezogen. Also wenn man auch die Nachkriegsbilder anschaut, in den Innenstädten sind die Straßen schon freigeräumt und da liegen halt diese kleinen Schmalspurbahnen drauf. Die waren halt eben verfügbar, weil man hat eben während des Krieges hat man viele Industriebetriebe versucht unterirdisch zu verbunkern und das Material war halt, also diese Logistik war halt bekannt und eben auch relativ schnell verfügbar.

Michael Engelke

© all images by Sonya Schönberger www.sonyaschoenberger.de / Installation view by Christof Zwiener // Exhibition at Katharina Maria Raab Galerie Berlin, Oktober 2017 www.katharinamariaraab.com


Within the frame of the exhibition Scherben in the Berlin Museum of Things (2013-2014) Sonya Schönberger met the „thing expert“ Michael Engelke. In the video work Michael (2014, 72 minutes), Engelke locates selected shards and objects and explains their origin and original function. Using specific characteristics, he creates a connection between the individual objects and their history and assigns a possible provenance to the fragments. They become remnants of the past, which give the viewers immediate access to a recent cultural history of Germany. The following text is the transcript of the video.

This installation together with the photographs of different crowns grown on the hills of debris is part of the exhibition „Den Trümmern zum Trotze“ at Katharina Maria Raab, Berlin

 

Michael

Here we have a piece that is really typical of the time period. In particular, this is a filter, the upper part of a filter of a gas mask. More specifically, the people’s gas mask. Here you have to imagine the screw thread that was screwed like this under the actual mask. From the bottom came the air inlet with the filter material. So it is a very time-typical piece because all nations went through the experience of the First World War, where poison gas had been used „quite successfully“ en masse, so that all nations assumed, the next war would be again an air and also a gas war. This is why all nations equipped their people with gas masks supply. For the 80 million Germans or the People of the German Reich, as it was called at that time, there was a corresponding number of gas masks, that needed a corresponding amount of filter material, because the filters had only a limited storage time during which they were effective. Therefore the filter had to be replaced. This was the gas mask for the people, then they had little gas beds for babies. And for animals, especially horses, there were horses gas masks. Aluminum in itself is a relatively unstable material. You can see the deformation. It is easily corroded by salts in the soil, which is not so much the case in this example. A similar piece, which may well document the expression of the circumstances of the time, is this knife, or better this broken knife. It is a canteen knife. Here is the eagle of the Luftwaffe. This eagle is a design by Mr. Ludwig Gies, a relatively well-known artist, who is also a representative of modernity. In the twenties, thirties, he was put under an exhibition ban and other bans. But he has apparently and nevertheless supplied the Air Force with the design for this eagle. Incidentally, the federal eagle in Bonn, which hangs in the Bonn Chamber is also by Mr. Gies. So we see here the eagle of the Air Force and on the other side are the letters Fl.U.V.. Fl. stands for aviators, U. for accommodation, V. I think is catering, so Aviators Accommodation Catering. Hence the explicit allocation to an Air Force canteen. In addition, there is also a manufacturer code, LMZ 41. 41 stands for 1941. All producers for the Wehrmacht had certain required abbreviations. In the Museum of Transport and Technology, there’s a list or a thick catalogue with the letter combinations that tells you which manufacturer made that originally. Here you can see the traces of salts from the soil. Aluminum is not a very stable metal, it is corroded rather quickly by the salts of the earth. A piece I find particularly impressive, even for good illustration of the time and the extreme circumstances, is this piece of glass. It is the bottom part of a pressed glass beaker that is broken. Only the lower part remained, but also that has been deformed by the intense heat from a burning house. Normally, if you put glass into fire, it just shatters, but in this case it was really deformed. It is relatively rare to see this, especially in Berlin where the Allies failed to destroy entire streets, entire districts by a continuous fire wave. There is also a classic architectural book, „The Stoney Berlin“ („Das steinerne Berlin“), which I believe appeared around 1900 or 1910. Anyway, in Berlin, the building regulations were such, that each block of flats had to stand statically on its own. In Hamburg much more had been built with wood. That’s why a firestorm destroyed entire neighborhoods in Hamburg. Therefore, it is relatively rare to see such a piece in Berlin that shows so clearly this heat. A similar piece, which I think is also very expressive, is this piece of glass. This is very thin-walled, but probably also a glass bottle. It is bright green glass and has also this expressive iridescent aura we know from Roman excavations. And depending on how the environment influences, how much the earth is, today we would say, contaminated, with minerals or chemicals, the glass is corroded by these salts and minerals. This could have happened relatively quickly in a few years if the concentration of these salts was high enough. And it also depends on the quality of the glass, custom glass, which I think this was. Simple glass bottles are just not as strong as Jena glass or borosilicate glass.

Here we have again a piece of glass, which was corroded. But again I am struck by the strong deformation through the action of heat from a fire. This is called a milk guardian. It is a porcelain plate about this size. On it you can see the label „Made in Germany“, which has these grooves below. Milk boils over so quickly, that it can be hard to notice in time. That is why you put this plate into the pot, in the milk pot. When the milk begins to boil, this milk guardian begins to chatter and gives timely notice that the milk will boil over soon. A similar part we have here and that is a piece of glass, probably a bottle glass, maybe a bottle of wine. It is dark green and this here could just be the transition between the body of the bottle and the neck. And the interesting thing about this piece is this iridescence. It also looks like from Roman excavations. The glass has adopted these colors, that come through environmental impacts of the salts, the minerals from the earth that damage the surface of the glass, corroding or oxidizing, which creates very nice effects. And what was made by nature or the circumstances of the time was used intentionally in the Art Nouveau style as an artistic design element. Art Nouveau glass, for example in Czech or so, Loetz Witwe, who were, when it comes to surface refinement at that time, the world leader. But there it had been used on purpose, here it was done by nature.

Here we have again a similar glass, similar due to environmental factors. It is a pressed glass. You can see a pattern on it, which was originally intended to imitate a cutting. So it is a pressing pattern, which has a cut imitation, which also originally certainly was just a clear glass, and was then matted through the earth and minerals. As I said, porcelain is a very durable, very resistant material. Also here is a time typical piece, a time-typical equipment detail, also a modern piece of the time, if we talk about modernity, 1930, 1935, so Bauhaus, New Objectivity, Werkbund. This is from a dinner plate with a straight lip – this edge is called a lip – with an under-glaze strip as decor. In form it might be part of the, at that time pretty popular Arzberg 1382, which is still in production today. I cannot say if 1382 already existed as under-glaze then. But probably yes. Also typical for the time is this ivory-colored clay or ecru, so it’s not just the pure white porcelain, but has this particular tone that the contemporary taste corresponded to even more, that had also something festive, something special. It was also still associated with Chinese porcelain. In any case, this porcelain tone enjoyed popularity at that time. On the subject of glass I now see this part, which is probably also a lamp glass, a milk glass, so a white glass, which is flashed red. And you can imagine somewhat of a kitchen lamp. They are relatively well known till today and can still be seen frequently on flea markets, this pully pendant lamp hanging on a weighted rope, then there’s a fabric cable to pull it up and down in the kitchen, either in white, or just like this in a color variant. This is a milk glass shade, or more precisely the remains of a milk glass shade. Clearly older is this piece. It is a part of a porcelain doll’s head made of biscuit ware. Bisque is just burned once, so the matte, slightly rough surface has no closing glaze over it. And the unique sign is here that it has a maker’s mark on it. The middle letter I cannot decipher as accurate, probably a Thuringian manufacturer. It also includes the indication of size, 5/0. The head mark is virtually sitting on the neck. Here ends the porcelain head and one can imagine that it continues like this. Typical for this bisque doll’s head is the pink tone, and these are at least two shards from the same category. Here one can deduce with some imagination perhaps an eyebrow. From the shape it could work well. Here is the hairline and that’s an eyebrow. Here we have a base of a switch or a power outlet and that in a fairly early version, around 1900. I have even brought a complete switch, which can be thought of as a part of this very massive switch 10 amp, 20 volt, so is still a 110 volt power grid. That’s just a very early version from 1900 or 1905. This electrical porcelain, this technical porcelain has survived very well. Here we have an outlet with a piece of Bakelite on it. Bakelite is an early plastic and has been around since 1840. It can be processed well, is a relatively inexpensive starting material and has often been used for this insulation purposes. Here’s just the socket with the Bakelite covering and here is a complete porcelain connector, which originally belonged together like this. And here, for example, another found object is also a porcelain socket. Here, however, the brass is already broken. Brass oxidizes pretty fast and depending on how acidic the soil is, brass is also corroded quickly. While here, for example, the brass is nickel-plated and can withstand significantly better environmental influences. What also belongs to the technical porcelain is this part of a porcelain insulator. In the outskirts of Berlin, the power supply was not underground, the cables had not been laid underground at that time. On the side of the road like the telegraph poles, power cables have been hung on these similar telegraph poles. This can still be seen today in third world countries. This wild cording in India, for example, well, it didn’t look like this in Germany as there was already the VDE – Association of German Electrical Engineers -, but the cables were installed above ground and ran from a pole to the house and were then hung in the house on an insulator. Here you can still see where the cable was led around and then ran inside the house. Porcelain has the advantage, it is a good insulator, it is weather resistant and relatively inexpensive. This piece also belongs to the technical and is a top of a lamp. Here, one can imagine that this includes a glass ball or a glass body. Here’s just a coarse thread in it and these glass balls had a relatively coarse thread. With a fine thread, the glass would very quickly fracture. Therefore, this coarse thread can identify this piece quite well.

The range of technical porcelain also includes this fuse cap. Most people still remember those old screw types. The upper part was porcelain and underneath was a brass sleeve. Here we have a fuse, and you can see the fuse wire would normally be here in there with a red dot, a 17 amp fuse. Here is a similar part, which is a safety cap from a bigger fuse, that is a 20, 25 amp fuse, which had a larger diameter. This is a luster terminal or the upper part of a luster terminal. Below here were the two brass parts with the little screws.

This junction box was a typical equipment of the apartment, or better this is the porcelain lid of a junction box. Here was a screw with a nut. Well, it was not a screw, but here was the union nut. If you have an old apartment, in some far corners of the hallway you can often still find a junction box. Here we have again a quite expressive piece, might be known to older people. Bunzlau pottery had a good reputation, and was a unique concept for ceramics. It came from Bunzlau in Silesia, with this trough decor, peacock’s eye, and enjoyed great popularity and high prevalence. The piece, when you continue to imagine that now, could have been a lid, so here it is not a tear, but is intended. This might be a lid of these huge bulgy coffee pots, these brown clay-glazed pots. They were also held in different-colored decor. This so-called peasant pottery is made relatively thick-walled. It doesn’t even try to imitate porcelain, it was obvious, that it is just a ceramic, a peasant pottery. They were still produced in the thirties, but this piece here seems to me more likely from the tens or twenties, or even earlier. Bunzlau pottery is indeed still produced in Poland, but usually in casted ceramic. And here you can see, well, you can rather feel the marks from rotation. It was made on a rotated potter’s wheel, or more precisely rotated into a form. On the subject of Bunzlau or Bunzlauer peasant pottery – Bunzlauer peasant pottery was once yet another category – they also used this brown color, this brown ceramic that was very popular in the thirties. It is available from various manufacturers, precisely from Silesia and Bunzlau, brown coffee pots or even entire tableware. Concerning the thickness, for a coffee pot this shard is too thin, it looks to me even more like the rim of a cup. In the thirties, this brown motif was very popular. Well, brown is connected to the Nazi era, but that doesn’t mean anything in this case. Later in the fifties, in the West or East, these coffee pots still were produced in this brown with the stencil decor. That is not just painted decor, but the decoration is applied through a template with a spray gun. Presumably this is a stylized flower. And this kind of spray pattern exists of course also in color, but at the time it was just very popular in brown. This kind of spray pattern can also be found within the craft of painting. Sometimes you can still see it in older staircases, indicated in friezes on the flights of stairs or stairways. Especially in older Berlin buildings, you can still see remnants of it. Here is also a similar shard, but with an over-glaze decor, also with a much broader lip. It’s also made of porcelain which is more fired up, fired solid, resilient. According to the shape, it could be of a soup plate or maybe a serving plate. The width of the lip let’s me date it perhaps somewhat earlier, maybe 1910, 1920. To the section of glass, we have an early disposable packaging here, probably from the drugstore or pharmacy, for medicine or a liquid. This can be thought of as a tube. On the top was a closure, possibly with a cork, which was then sealed. Pharmacists or druggists had their own small house blends sold in those early disposable packaging. The type of glass is of relatively poor quality, which was rapidly degraded by environmental conditions. On the topic of glass, here is another piece of glass that was not affected at all. A flashed glass that was originally a clear glass, white interior that is covered over with marbling. May be still familiar to some from their families, at their parents or grandparents, at their grandmothers, these lamps hung from the ceiling. They were three- or five-armed chandeliers with these yellow glass bowls that covered a light bulb. They were more like dish-shaped glasses. This shard certainly comes from a lamp glass and was not oxidized at all. So another container glass or a fragment thereof is this bottom of a rectangular glass bottle. It looks like “Blendax” is written on it, so it might be a bottle that contained mouthwash, mouthwash concentrate. Here you can already see the bulge, the bottleneck could have been this big. Here is perhaps an indication of size, but it is not specified in milliliters. You can see these lightly iridescent parts, but overall it’s not so strongly attacked, as the first pieces we have seen. On the subject of oral hygiene, I now see this piece. I guess that it is the upper part of an Odol bottle. The first Odol bottle was made from white frosted glass. The Odol bottles had a screw right from the beginning, but Odol has also been copied at its time soon after it became successful. For example, small pharmacists, who had then produced their own mouthwash possibly utilized similar bottles. Anyway, it is made from white milk glass. Here is again another piece of glass, more like a simple glass, which is also not well cleaned. This slight blue tinge is not due to weathering, but more likely because it was just a single use glass, or at least a cheap glass. Here we already have this iridescence by environmental conditions. As we are here in Schöneberg, I don’t know if this is readable, here is written Schlossbrauerei Schöneberg. So, Berlin-Schöneberg is certainly meant. Around 1900 and even long afterwards, the individual parts of the city – Schöneberg by then had already around 100,000 or 200,000 inhabitants – had their own breweries. So of course, each brewery had their own bottle caps. This is the cap of a beer bottle, in any case clearly detectable by this label. On the bottom is another inscription „Aktiengesellschaft Dresden“. The porcelain cap was apparently made in Dresden. Here must have been a rubber seal originally, which is no longer present. The metal of this clip closure was indeed originally nickel or chrome plated, yes, rather plated, but the thin nickel layer had been oxidized this fast. Yes, talking about contemporary ceramics or better for that time contemporary ceramics, this shard is also very interesting. It is a ceramic, a thin-walled ceramic. This could be from a small bowl or a cup. Striking here is the very modern motif. It consists of squares. It would then be more likely from around 1920, 1925, 1930. The rather abstract geometric designs were distributed widely by then. These geometric designs were first connected with Viennese Art Nouveau and Hoffmann, Squares-Hoffmann, and were then liked by a wider audience. After the First World War it was very widespread.

A large manufacturer or a well-known and successful manufacturer of contemporary ceramics for example was Steingutfabrik Velten-Vordamm north of Berlin. They started from 1900, I think, until they had to close during or because of the economic crisis. Presumably this is a bottom mark. So it is quite common, especially in the Berlin area, to appear here. Velten was very popular. They sold quite well in the area of Berlin. They also produced contemporary ceramics and worked with well-known artists of the time, with Werkbund and Bauhaus people. Here are form numbers, model numbers and „Legally Protected Germany“ on the bottom stamp. This was a requirement to export goods. They exported quite a lot to the US. The typography of the stamp has a very modern expression. This might have been the bottom of a bowl or a serving plate, because the stamp is too large for a cup. Because it’s made of ceramic, we can see the graying of the material. Ceramic is not so dense, so environmental factors like soil salts have penetrated the glaze and have brought this discoloration with it. Very widespread was this blue and white decor in various forms. The Blue Onion pattern is still the most common and is still very popular by today. Blue and white, because blue was the first color you could handle on a manufactory and industrial scale in large quantities. So other colors, such as red, did not fire so well in the porcelain production initially. This is the famous onion pattern. It is most likely a hand painted decor. These designs were very popular, have been frequently varied or copied also at the time, both on porcelain and ceramic. That is, for example, also a blue decor. The shard is more of a ceramic, so fired less high and not as durable as porcelain. It is also indicated by the broken piece that has already been damaged on the inside here. The decor is also not executed as precisely as in the shard we saw before. Again another and similar shard, and with similar I mean the blue and white decoration on ceramics. Also in this case the back of it was corroded. But blue-white is the decor, which has been most frequently used, because it was very popular, and remains so today. Speaking of blue-white, these two fragments, which are also ceramic, are from very thick material, which was corroded quickly, even from the inside. The motif is quite modern, you could assign it to the thirties. But now looking at it especially as a Berliner, the idea comes to my mind that they could also be from an early GDR production. After the creation of rubble hills in Berlin, people might have dumped their household waste there. Mountains of rubble were created in different areas in the city. Each neighborhood, well, I cannot say any district had its own pile of rubble, but at any rate in the Greater Berlin area are many mountains of rubble. So it may well be that in the post-war period household waste has been disposed here. I would like to come back to this piece, which can be classified very well time wise. The „Germany“ on the stamp gives a good indication of the time. So when only „Germany“ is printed or written on, then that usually means it was made before 1945. A post-war production would say „Western Germany“ or „Made in GDR“ or „Made in German Democratic Republic“, which also exists. But this „Germany“ in the form of pre-war goods means before the Second World War. The note „Germany“ was originally legally required for export. So all goods from Germany had to be stamped with „Made in Germany“ to distinct them from the then leading goods from the UK. Great Britain as the leading industrial nation dominated almost the world market and Germany was just an upstart like Japan or China. The stamp was originally a sign and should actually serve to confine the better goods from the UK to the cheap competition from Germany. This has changed over time. The „Made in Germany“ was no longer seen as a negative demarcation and evaluation, but became more of a quality characteristic, as it still is familiar to us today. Originally it was just the opposite, an indication of inferior quality. Just like a long time „Made in China“ did not have the best reputation or has. Here is again a piece of technical porcelain, the original context is I think quite visible, and indeed this is the thread of a normal light bulb, E27. This form still exists today. The original purpose is clear. Back then, here was brass, a thin brass plate covering the thread, which should make contact with the socket. This brass has now been etched by acid or alkali earth, so only the verdigris is left. If copper oxidizes it produces the green copper acetate, so these are only residual forms of this metal version, traces of copper acetate. Here is a fairly well-preserved part, only the collar is missing, a kind of glass ampoule, largely intact, not attacked by salts or environmental influences and only the top part is blasted off. In general, there was a collar or an oil paper fastener or a plug from cork, then sealed and tied with a ribbon to close a glass like this. An early disposable packaging. On the subject of glass or disposable packaging here is a piece of a glass bottle with a cap of Bakelite. It is a thin-walled glass, a single use glass, could probably be holding a product from pharmacies or drugstores. I see now, here we even have a milk glass ampoule, only the bottom is missing or no bottom is present here. Since I’m not quite sure how this can be clearly assigned, it also reminded me of the handle from a pull. But this can’t be it, as the glass is far too thin.

But here’s a distinct piece of the pull and that is one, which is called the passament garniture. And this piece or handle was for curtains at the window, which were operated on cables in this case, not through a curtain rod. They run through this and at the end of these pulls are small handles, the size of an oak or chestnut, in this case made of porcelain. Here as you can imagine ended the cable from such a passament garniture. Another piece of porcelain which can be assigned easily is this shard, as I strongly suspect that it is the foot of an egg cup. It is relatively thin, which makes sense for a small piece of porcelain. An egg cup doesn’t have to be so terribly stable. Concerning porcelain, here is another distinct or well-definable piece. It is porcelain, a dense fired shard, the inside is smooth, not damaged, relatively thick, which means, it must have been a larger object. Here it is original-rounded, there it broke off. It can be assumed that it was either a large coffee pot – this is perhaps where the handle was – or I would rather suspect that it has been the handle approach of a soup tureen. It has an over-glaze decor. You can see this on spots where the gold has been rubbed off. One can narrow it down even further. This striking gold accent rather indicates that it was not a production of the thirties, but rather from 1900 or 1910, where a different form of representation was liked. I guess it is from a soup tureen around 1910. Here on the white part of the porcelain piece, you can still see a slightly iridescent other decor, which leads me to this shard. Here it is perhaps more recognizable, the similarity of the decor. This here is just a thin porcelain shard. From the shape it could have belonged to a saucer. From the radius it could also be a demitasse. The type of decor, this iridescent, is also a way to estimate it from around 1910, perhaps even in the early twenties. But in 1930 such a decor would not have been for sale anymore because at that time it was already out of fashion. Here we have another piece of porcelain that can be classified time wise due to the decor. It is thin-walled porcelain. One might conclude that it is a kind of cup. Here it looks like a handle approach. Here’s just a breakout of the handle but you cannot surely say if it’s ranging all around the vessel body. It may therefore be that it’s just a cup of coffee or a soup cup with a protruding edge. Or it is from a small tureen. Judging the radius, it is more of a cup, a cup for soup probably. I really wanted to talk about the decor of it. Maybe this looks like a kind of suitcase, but it’s hard to say. In any case, the nature of the decor clearly indicates that it is a modern decor. It probably dates from 1930, 1935, 1925 at the earliest. This is so pretty, even those colors, black and red. This type of red was very liked in the thirties. I don’t know how well you can see this. So here is a kind of leaf decoration, which purports to be a leaf. It is a fairly thick-walled porcelain shard and because the assumption is close, it could also be of a soup tureen. Soup tureens were actually present in every household. As you can imagine, it follows a grip attachment here. Today this lion’s head tureen still exists or is reissued, by Bauscher Weiden for example. You can find this pattern often in gastronomy. Because of its form and the wall thickness, I assume that it must have been a larger vessel. That sort of launched decors is more from the early 1900’s, maybe even 1910. At least in the twenties or thirties geometric patterns were rather used or even more overblown. But this is more a decor corresponding to the taste of the 1900’s. This one is another interesting piece from modernity around 1910, and although it is just ceramics, it is quite straightforward and I guess that it was part of a washstand. By 1910 and 1920, it was by no means self-evident, that all dwellings had running water, so they often had to use a washstand. This included a jug of about 5, 8 or 10 liters of water, a basin and a soap dish, that could have a rectangular shape. So I assume that it is part of a washstand and in particular of a soap dish, which had about this form, hence the straight line. Based on this geometric decor, there is a good indication of this time, 1910, 1920. And this wall thickness shows that it is not tableware, because tableware is usually not modeled so thick-walled. Here is again a unique piece of porcelain with vine leaf decor. The vine leaf decor was used by all major manufacturers, Meissen, KPM and so on. This is now a decorative screen-printing, so an over-glaze-decor. Over-glaze means, it’s not baked and accordingly also sensitive to scratching. You can see that scratches have partially damaged the decor. The edge is smooth. It might have been just a great cup, large cup of soup or a small bowl. As I said, this vine leaf decor hits the public taste even until today. All the big companies have used the vine leaves or modified it slightly. Hutschenreuther still uses it today, KPM and Meissen, they are still selling it. But as I said, this here is a cheaper version in over-glaze. Then I come again to this piece here, which is insofar interesting because, in contrast to what we saw before, is a relatively early part. With early I mean historicism, around 1870, 1880, 1890. At that time, this breakthrough porcelain was very popular, in the form of a fruit bowl, fruit garnish or centerpieces. This is slightly twisted and looks like an imitation of a braid. This structure, this kind of shape, enjoyed great popularity. It has something of a woven wicker basket. Nature imitations were just very popular. You can imagine this piece comes from a standing ring of a base, a fruit basket, a bowl or from a table centerpiece. It must have been something like that. It is quite large, so it might have been from a bigger piece. It clearly comes from before 1900 and thus is one of the oldest pieces from this collection. Here again is a piece of porcelain that can be classified time wise by the basis of the decor. These subtler, less conspicuous, less bombastic, less ostentatious decorations came out for the mass market rather in the aftermath of the First World War. This is an over-glaze motif, you can also see some scratch marks, which means, that it was not baked. These branded designs are much more complex to manufacture. This wavy edge suggests that it is rather from the early twenties, where people had not yet completely overcome historicism. The manufacturer used an old porcelain dish, a production mold, with this wavy edge and applied a modern decor. It is also not carried out particularly carefully, the lines are of different thicknesses, the lower distance is not quite even. It could have been painted by hand. It is rather cheap china. Here is yet another piece of porcelain, a thin-walled porcelain piece, however, this is under-glaze, the gray-black tone rather indicates, this form, this structured form, this cheap, even the back is cheap. You can make out of it, that it is a part of decorative porcelain, maybe a porcelain figure. Popular were dogs or cats. This shade would speak for a cat figure, but might also have been keepsake porcelain. Another shard we have here and this is again of ceramic, so a thick-walled piece. That’s the fracture trace, and outside is a two-tone decor on this quite thick shard. You can imagine a leaf decor. The color was quite popular and this leaf decoration, these cache pots, which were very popular and preferably made in pottery. Especially in great bourgeois apartments, almost on any photo of an old apartment that was made around 1900, you can see these potholders. And the color combination was also very popular in 1900, 1910. Yes, I now have these two similar fragments, presumably even coming from the same piece. It should also be clearly visible, it has a slight pink tone, it is ceramic, so not as high-fired as porcelain. Porcelain collectors or enthusiasts might be reminded a little of the Wedgewood china. That’s an internationally renowned porcelain manufacturer from England, which has manufactured high quality porcelain and still does. Here, obviously, the manufacturer has tried to imitate the pink tone of Wedgewood porcelain and applied a blue screen-printing motif. Looking at the wall-thickness, you can also assume that it must have been a larger dish, possibly from a washstand or at least from a larger floor plate, anyway not a dinner plate or something. You can notice, that it should show more than it really was. The original from Wedgewood is real porcelain with relief applications, and this only has a blue screen-printing decor on it. Today you could say, that it belonged to the nouveau riche or wannabe-nouveau riche who want to represent more than they ultimately are. Yes, concerning Thuringia, Thuringia porcelain I see this shard here. So Thuringia was just in the centre of the porcelain industry, and has produced a lot of souvenir porcelain. Maybe not always qualitatively significant. Here is written „…Love…“ and something with „…Hunter…“. It may well be that it is a souvenir cup, and I see just from the aesthetics, for a cup it would actually be a different radius. It is quite possible that this has been a pipe bowl. They made keepsake pipes or reservists’ pipes, which in this case makes sense to me. From the opening and forth from the radius, it must have been a pipe. Also, the edge has not been glazed here. Pipes had the lid here with the metal ring, a metal ring with a lid on it. Therefore, the unglazed part. So it certainly was a pipe bowl. What I see here is one of the most beautiful parts of this stock. I don’t know if this is so clearly visible. This is a molten glass part. And I even suspect that it is rather from an artistic glass with various layers of glass. Meanwhile, it looks like a U. I guess that the heat moved the body of the glass and here is a fragment thereof. It is a very nice glass. You could, if you would work on it now, make such a gem out of it. This glass jewelry was widely used as fashion jewelry or as means of exchange. Glass beads were early notorious for being used to trade with indigenous people in Africa or North America, Indians, their country against such glass jewelry. This glass has something fascinating, I think.

Michael Engelke


© all images by Sonya Schönberger www.sonyaschoenberger.de / Installation view by Christof Zwiener // Exhibition at Katharina Maria Raab Galerie Berlin, October 2017, www.katharinamariaraab.com